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Meister Eckhart - Ein Lesebuch

Presse: "Das Tiefe und das Wunderbare" (Frankenpost vom 22.02.14)

 

Unternehmen Sie mit diesem Buch eine Zeitreise in die Gedankenwelt der Zeit, in der die Hospitalkirche entstanden ist. Wir im Studienkreis finden: Es lohnt sich!

Nein, ein Buch über die Hospitalkirche haben wir zu ihrem 750. Geburtstag nicht geschrieben. Dafür gibt es die Hospital-DVD, deren aktuelle Version wir Ihnen empfehlen. Dort erfahren Sie auch historisch alles über die Hospitalkirche und können sie virtuell besichtigen.

Was es mit diesem Buch auf sich hat, ist im Vorwort zu lesen: „Was Sie in Händen halten, ist ein Lesebuch zu Meister Eckhart. Lesebuch im doppelten Sinn: Sie können Referate unseres Studienkreises über Texte des Meisters lesen und werden dadurch hoffentlich angeregt, die Texte Eckharts selbst zu lesen.

Mit Eckhart, der dem Dominikanerorden angehörte, ist es so: Jeder, der ihn liest, wird durch seine Sprache, seine Gedanken und seine Bilder sofort intellektuell und emotional angesprochen – ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Damit wollten wir uns nicht zufrieden geben. Deshalb haben wir unsere Zusammenkünfte „Studienkreis“ genannt. Wir hoffen, damit genau der Intention Eckharts gerecht geworden zu sein, der auf Deutsch predigte und dem Vorwurf, man solle hohe Lehren nicht Ungelehrten wie die Perlen vor die Säue werfen, scharf widersprach: ‚Soll man nicht ungelehrte Leute lehren, so wird niemals wer gelehrt, und so kann dann niemand lehren und schreiben. Denn darum belehrt man die Ungelehrten, dass sie aus Ungelehrten zu Gelehrten werden.‘ Magister Eckhart bildet. So sitzen wir in Hof jeden Studienabend im Querhaus des Hospitals, schauen auf der einen Seite in den Innenhof und auf der anderen in den Kirchhof mit der Hospitalkirche, die 1264 erbaut wurde und im Jahr 2014 ihren 750. Geburtstag feiert. 1264 war der um 1260 geborene Eckhart noch ein Kind, aber bereits Zeitgenosse des Urbaus unserer Kirche. Das passt zusammen. Der breite Zeitgraben, der uns von ihm trennt, ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Man kommt erst gar nicht auf die Idee, den eigenen Zeitgeist in seine Schriften hineinzulesen und den Meister in die eigene Vorstellungswelt einzugemeinden. Er bleibt der Fremde und ist gerade deshalb heute umso interessanter und lehrreicher.

Meister Eckhart gilt weltweit als der größte deutsche Mystiker. Allein diese Bezeichnung übt auf moderne Zeitgenossen wieder eine magische Anziehungskraft aus. Man findet seinen Namen in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen. Seine Schriften sind auch heute im Buchhandel jederzeit erhältlich, wie die Ausgabe „Meister Eckhart – Deutsche Predigten und Traktate“ in der Übersetzung von Josef Quint (Neuedition 1963), mit der auch wir arbeiten. Schnell wird bei der Lektüre klar, dass Eckhart seinen Lesern auf dem Weg zu Gott nicht unerhebliche Anstrengungen der Vernunft und damit des Denkens zumutet. Völlig zu Recht bezeichnet Kurt Flasch ihn in seinem gleichnamigen Buch als „Philosoph des Christentums“. Vittorio Hösle nennt Eckhart in seinem Buch „Eine kurze Geschichte der deutschen Philosophie“ den ersten deutschen Philosophen vor Nikolaus von Kues (Cusanus). Dabei hat Eckhart nicht nur aus den Gedanken der Kirchenväter (z.B. Augustinus) und der griechischen Philosophie (z.B. Aristoteles, Platon) geschöpft, sondern auch jüdische und arabische (islamische) Gelehrte als „alte Meister“ zitiert (Averroës, Avicenna, Maimonides). Nicht nur das belegt die Umfänglichkeit seiner Bildung und die Weite seines Denkens, dem ein „Kampf der Kulturen“ völlig fremd war.

Die Frage darf erlaubt sein, wie ein 'Studienkreis Meister Eckhart' unter das Dach einer evangelisch–lutherischen Kirchengemeinde passt. Bei Martin Luther findet sich kein einziges Eckhartzitat. Wohl aber hat Luther die Schriften des Eckhartschülers Johannes Tauler (1300–1361) nicht nur gekannt, sondern studiert und zitiert, so in seinem Römerbriefkommentar von 1516 und in späteren Schriften. Luther besaß eine Augsburger Tauler–Ausgabe, die er mit Randbemerkungen versah. Es wäre daher aufschlussreich, den Spuren der Mystik in Luthers Theologie genauer nachzugehen. Schließlich spielten die Predigten Taulers bis ins 19. Jahrhundert in der Erbauungsliteratur des Pietismus eine prominente Rolle. Kurt Flasch hat Recht, wenn er darauf hinweist, dass es Unterschiede, ja Unvereinbarkeiten zwischen den Theologien Luthers und Eckharts gibt. Flasch bezieht sich dabei freilich fast ausschließlich auf die Frage des Verhältnisses von Glaube und Vernunft bzw. freiem Willen. Es gibt aber genug andere Gründe, in Eckhart einen vorevangelischen Denker zu erkennen. (...) "

Lesen Sie hier das gesamte Vorwort als PDF. pdf-Datei, Acrobat-Reader erforderlich

Presse: "Das Tiefe und das Wunderbare"/ Von Michael Thumser (Frankenpost vom 22.02.14, mit freundlicher Genehmigung)

 


 
MEISTER ECKHART ZU EHREN

UND ZUR FEIER
DER GRÜNDUNG DER HOSPITALKIRCHE
VOR 750 JAHREN

EIN LESEBUCH

Von Claus Henneberg, Johannes Taig u. a.

Die Referate des Meister Eckhart–Studienkreises 2005–2013 mit Beigaben

Herausgegeben im Jahr des Herrn 2014
von der Evang.–Luth. Kirchengemeinde
der Hospitalkirche in Hof

ISBN 978-3-00-043776-2

Das Buch (gebunden, 304 Seiten mit Lesebändchen) ist für 19,90 Euro im Pfarramtin der Buchhandlung Kleinschmidt, Ludwigstr.13 oder der Buchgalerie im Altstadt-Hof, Altstadt 36, jeweils 95028 Hof, erhältlich. Der Erlös kommt ausschließlich der Erhaltung der Hospitalkirche zugute.

       
  Inhalt    
       
  Vorwort

7

 
       
  REFERATE    
       
  Reden der Unterweisung

11

 
  Das Buch der göttlichen Tröstung

38

 
  Vom edlen Menschen 41  
  Predigten 45  
  Eckhart–Legenden 254  
       
  Beigaben    
       
  Mit Eckhart gepredigt 255  
  „Poetische Brocken“ mit Nachwort  276  
       
  ANHANG    
       
  Stichworte 298  
  Literaturhinweise 300  
       

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