Unternehmen Sie mit
diesem Buch eine Zeitreise in die Gedankenwelt der Zeit, in der
die Hospitalkirche entstanden ist. Wir im Studienkreis finden:
Es lohnt sich! |
Nein, ein Buch über die Hospitalkirche haben
wir zu ihrem 750. Geburtstag nicht geschrieben. Dafür gibt es
die Hospital-DVD, deren
aktuelle Version wir Ihnen empfehlen. Dort erfahren Sie auch
historisch alles über die Hospitalkirche und können sie virtuell
besichtigen.
Was es mit diesem Buch auf sich hat, ist im Vorwort
zu lesen: „Was Sie in Händen halten, ist ein Lesebuch zu
Meister Eckhart. Lesebuch im doppelten Sinn: Sie können Referate
unseres Studienkreises über Texte des Meisters lesen und werden
dadurch hoffentlich angeregt, die Texte Eckharts selbst zu
lesen.
Mit Eckhart, der dem Dominikanerorden angehörte, ist es so:
Jeder, der ihn liest, wird durch seine Sprache, seine Gedanken
und seine Bilder sofort intellektuell und emotional angesprochen
– ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Damit wollten wir uns
nicht zufrieden geben. Deshalb haben wir unsere Zusammenkünfte
„Studienkreis“ genannt. Wir hoffen, damit genau der Intention
Eckharts gerecht geworden zu sein, der auf Deutsch predigte und
dem Vorwurf, man solle hohe Lehren nicht Ungelehrten wie die
Perlen vor die Säue werfen, scharf widersprach: ‚Soll man nicht
ungelehrte Leute lehren, so wird niemals wer gelehrt, und so
kann dann niemand lehren und schreiben. Denn darum belehrt man
die Ungelehrten, dass sie aus Ungelehrten zu Gelehrten werden.‘
Magister Eckhart bildet. So sitzen wir in Hof jeden Studienabend
im Querhaus des Hospitals, schauen auf der einen Seite in den
Innenhof und auf der anderen in den Kirchhof mit der
Hospitalkirche, die 1264 erbaut wurde und im Jahr 2014 ihren
750. Geburtstag feiert. 1264 war der um 1260 geborene Eckhart
noch ein Kind, aber bereits Zeitgenosse des Urbaus unserer
Kirche. Das passt zusammen. Der breite Zeitgraben, der uns von
ihm trennt, ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Man kommt
erst gar nicht auf die Idee, den eigenen Zeitgeist in seine
Schriften hineinzulesen und den Meister in die eigene
Vorstellungswelt einzugemeinden. Er bleibt der Fremde und ist
gerade deshalb heute umso interessanter und lehrreicher.
Meister Eckhart gilt weltweit als der größte
deutsche Mystiker. Allein diese Bezeichnung übt auf moderne
Zeitgenossen wieder eine magische Anziehungskraft aus. Man
findet seinen Namen in allen möglichen und unmöglichen
Zusammenhängen. Seine Schriften sind auch heute im Buchhandel
jederzeit erhältlich, wie die Ausgabe „Meister Eckhart –
Deutsche Predigten und Traktate“ in der Übersetzung von Josef
Quint (Neuedition 1963), mit der auch wir arbeiten. Schnell
wird bei der Lektüre klar, dass Eckhart seinen Lesern auf dem
Weg zu Gott nicht unerhebliche Anstrengungen der Vernunft und
damit des Denkens zumutet. Völlig zu Recht bezeichnet Kurt
Flasch ihn in seinem gleichnamigen Buch als „Philosoph des
Christentums“. Vittorio Hösle nennt Eckhart in seinem
Buch „Eine kurze Geschichte der deutschen Philosophie“ den
ersten deutschen Philosophen vor Nikolaus von Kues (Cusanus).
Dabei hat Eckhart nicht nur aus den Gedanken der Kirchenväter
(z.B. Augustinus) und der griechischen Philosophie (z.B.
Aristoteles, Platon) geschöpft, sondern auch
jüdische und arabische (islamische) Gelehrte als „alte Meister“
zitiert (Averroës, Avicenna, Maimonides).
Nicht nur das belegt die Umfänglichkeit seiner Bildung und die
Weite seines Denkens, dem ein „Kampf der Kulturen“ völlig fremd
war.
Die Frage darf erlaubt sein, wie ein 'Studienkreis Meister
Eckhart' unter das Dach einer evangelisch–lutherischen
Kirchengemeinde passt. Bei Martin Luther findet sich kein
einziges Eckhartzitat. Wohl aber hat Luther die Schriften des
Eckhartschülers Johannes Tauler (1300–1361) nicht nur
gekannt, sondern studiert und zitiert, so in seinem
Römerbriefkommentar von 1516 und in späteren Schriften. Luther
besaß eine Augsburger Tauler–Ausgabe, die er mit Randbemerkungen
versah. Es wäre daher aufschlussreich, den Spuren der Mystik in
Luthers Theologie genauer nachzugehen. Schließlich spielten die
Predigten Taulers bis ins 19. Jahrhundert in der
Erbauungsliteratur des Pietismus eine prominente Rolle. Kurt
Flasch hat Recht, wenn er darauf hinweist, dass es
Unterschiede, ja Unvereinbarkeiten zwischen den Theologien
Luthers und Eckharts gibt. Flasch bezieht sich dabei freilich
fast ausschließlich auf die Frage des Verhältnisses von Glaube
und Vernunft bzw. freiem Willen. Es gibt aber genug andere
Gründe, in Eckhart einen vorevangelischen Denker zu erkennen.
(...) "
Lesen Sie
hier das gesamte Vorwort als PDF.
Presse:
"Das
Tiefe und das Wunderbare"/ Von Michael Thumser (Frankenpost vom 22.02.14,
mit freundlicher Genehmigung) |
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MEISTER ECKHART ZU EHREN
UND ZUR FEIER
DER GRÜNDUNG DER HOSPITALKIRCHE
VOR 750 JAHREN
EIN LESEBUCH
Von Claus
Henneberg, Johannes Taig u. a.
Die Referate des
Meister Eckhart–Studienkreises 2005–2013 mit Beigaben
Herausgegeben im
Jahr des Herrn 2014
von der Evang.–Luth. Kirchengemeinde
der Hospitalkirche in Hof
ISBN
978-3-00-043776-2
Das Buch
(gebunden, 304 Seiten mit Lesebändchen)
ist
für 19,90 Euro im
Pfarramt, in der
Buchhandlung Kleinschmidt, Ludwigstr.13 oder der
Buchgalerie im Altstadt-Hof, Altstadt 36, jeweils 95028 Hof,
erhältlich. Der Erlös kommt ausschließlich der Erhaltung der
Hospitalkirche zugute.
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Inhalt
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Vorwort |
7 |
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REFERATE |
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Reden
der Unterweisung |
11 |
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Das
Buch der göttlichen Tröstung |
38 |
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Vom
edlen Menschen |
41 |
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Predigten |
45 |
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Eckhart–Legenden |
254 |
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Beigaben |
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Mit
Eckhart gepredigt |
255 |
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„Poetische Brocken“ mit Nachwort |
276 |
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ANHANG |
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Stichworte |
298 |
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Literaturhinweise |
300 |
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