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Kirche und Geld - Annäherungen an ein schwieriges Thema im Zeitalter der Globalisierung |
Keine Frage: auch in der Kirche kostet alles Geld; Geld, das der Kirche in immer geringerem Maße zur Verfügung steht. Ist gerade deshalb die Kirche wieder oder immer noch in der Gefahr, dass das Geld in ihrem Leben eine Rolle spielt, die mit dem Evangelium in Konflikt gerät? Ist sie zu unkritisch gegenüber der "Reichsreligion des totalen Marktes" (Carl Amery), die das Zeitalter der Globalisierung zu bestimmen scheint? Zu diesen und anderen Fragen rund ums Geld haben wir Texte zusammengetragen und informieren Sie natürlich auch über Kirchensteuer, Kirchgeld und Co.
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Standpunkte: | ||
Geld oder Leben - Vom
Umgang mit der Macht des Mammons/ Von Dietrich Koller (Auszug) Dietrich Koller (1931-2010) war als Pfarrer bei der Communität Casteller Ring (CCR) auf dem Schwanberg tätig. In seinem Buch "Geld oder Leben" erhebt er gründlich den biblischen Befund beider Testamente zum Thema und schlägt kundig Brücken zum Heute. Im Klappentext heißt es: "Ihr könnt nicht zwei Herren dienen! Bedeutet diese radikale biblische These wirklich die Wahl zwischen Geld oder Leben? In seinem engagierten Plädoyer für eine neue Gerechtigkeit zeigt der Autor die fatalen Folgen des zu einer globalen Macht verselbstständigten Mammons. Texte aus Bibel, Mythen und Weltliteratur eröffnen spirituelle Zugänge zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Geld. Leben für alle muss keine Utopie bleiben. Das zeigt Dietrich Koller anhand der praktisch-politischen Arbeit alternativer Initiativen." |
„In der prachtvollen Domkirche
erscheint der hochwohlgeborene, hochwürdige geheime
General-Oberhofprediger, der auserwählte Günstling der vornehmen
Welt, er erscheint vor einem auserwählten Kreis Auserwählter und
predigt gerührt über den von ihm selbst ausgewählten Text: „Gott hat
auserwählt das Geringste vor der Welt und das Verachtetste“ – und da
ist niemand, der lacht.“
"Niemand kann
zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern
lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon."
Und als er sich auf
den Weg machte, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte
ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben
ererbe? Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand
ist gut als Gott allein. Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht
töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du
sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben;
ehre Vater und Mutter.« Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich
alles gehalten von meiner Jugend auf. Und Jesus sah ihn an und
gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin,
verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen
Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach! Er aber wurde
unmutig über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele
Güter. |
Glauben? Ja! - Kirchensteuer? Nein!? Ein Zwischenruf von Pfr. Johannes Taig Haben Sie das gelesen? Ein Steuerberater
wurde zu Schadenersatz verurteilt, weil er seinen Klienten nicht
darauf hingewiesen hatte, dass er Steuern sparen kann, wenn er aus
der Kirche austritt. „Das müssen Sie verstehen, Herr Pfarrer, wenn
man so viel Kirchensteuer zahlt, dass man sich jedes Jahr einen
Mittelklassewagen davon kaufen könnte. Das steht einfach nicht
dafür!“
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Und Jesus setzte sich dem
Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den
Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein.
Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht
zusammen einen Pfennig. Und er rief seine
Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese
arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas
eingelegt haben.
Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluss eingelegt;
diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was
sie zum Leben hatte.
Und er sagte ihnen
ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld
hatte gut getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was
soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. Und
sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und
größere bauen, und will darin sammeln all mein Korn und meine
Vorräte und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen
großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe
guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man
deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du
angehäuft hast? (Lukas 12/16-21) |
Die Webseite "Finanzen" der ELKB Hier finden Sie
Es ist zu begrüßen, dass die Landeskirche informiert. Allerdings habe ich folgende Anfragen:
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"Wer alle Ausgaben zusammenrechnet, die irgendwie auch den Gemeinden
zugute kommen, kann den Gemeindeanteil im landeskirchlichen Haushalt
auch auf 90 % hochrechnen. Beim Vergleich zwischen den Landeskirchen
kann jedoch nur der Anteil berechnet werden, der den Gemeinden
unmittelbar zugeführt wird und das sind (in Bayern)
tatsächlich nicht mehr als ca. 30 % (2014: 24%). Die Situation bei
anderen Landeskirchen (40-50%) habe
ich einer seriösen Quelle entnommen, nämlich dem 'Kirchlichen
Jahrbuch für die Evangelische Kirche in Deutschland 2000, Band 2,
Entwicklungen im kirchlichen Finanzwesen - dargestellt an acht
evangelischen Landeskirchen' Gütersloh 2002." |
Hintergründe und Links | ||
Kirchenstimmen zur Macht des Geldes im Zeitalter der Globalisierung
Presse
Buchtipp
Eher zum Schmunzeln Wie Fragen der Globalisierung weltweite Kirchenbünde wie den Reformierten Weltbund an den Rand der Spaltung bringen, zeigt die 24. Vollversammlung Anfang August 2004 in Accra:
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"Es liegt an den Kirchen, ob sie die proklamierte Alternativlosigkeit des Totalen Marktes, dieses neuen Imperiums, schweigend hinnehmen -oder ob sie den Widerstand dagegen zu ihrer zentralen Pflicht machen. Es liegt an ihnen, ob sie zusehen wollen, wie die Seelsorge des Totalen Marktes die Seelengrundlagen für ihre Botschaft zerfrisst. Es liegt an ihnen, ob sie zusehen wollen, wie die Praxis des Totalen Marktes die Lebensgrundlagen der Menschheit zerstört. Es liegt an ihnen, ob sie der Ohnmacht der Gewissen, der Zersplitterung der Verantwortung in einer Kultur der kollektiven Selbstmordvorbereitung, aktiv und konkret, in Verkündung und Orthopraxie, entgegentreten oder nicht.
Zusammengefasst: Es liegt an ihnen, ob sie die drohende erd-
und menschheitsgeschichtliche Katastrophe in einem
heilsgeschichtlichen Zusammenhang, also in einem religiös
bedeutungsvollen Zusammenhang, sehen oder nicht. Der Exodus ist angesagt. (Carl Amery, Global Exit, Luchterhand 2002, S. 222) "Der Himmel gehört mittlerweile, auch dank Heine, nur noch den Engeln und den Spatzen und der trivialen Aufklärung. »Wir wollen hier auf Erden schon / Das Himmelreich errichten.« In den heutigen Zeiten heißt das, in der Vulgärform: Jetzt will jeder ran. Jetzt kann jeder ran. Jetzt ist es überhaupt das einzige wirklich große Ding, dass jeder so viel Geld und Glück rafft wie er kann. Das ist übrig geblieben von Heines Säkularisierung und seinem Kampf gegen die Pfaffen und seiner Vision eines kommunistischen Paradieses - ein kapitalistischer Sauhaufen." (Matthias Matussek, Wir Deutschen, Fischer 2006, S. 193)
Steuer gegen Armut - Eine Aktion für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer Das Projekt Weltethos von Hans Küng (Ein Projekt zur Globalisierung von Grundwerten) |
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