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Wir berichteten vom Fortgang der Arbeiten
Heidenreichorgel am 4. Februar 2007 wieder eingeweiht (Sonntagsblatt)    Predigt von Regionalbischof Beyhl

Renovierung der Heidenreichorgel von St. Michaelis abgeschlossen

„Was, schon wieder. Die wurde doch erst renoviert“ werden einige sagen. Und weiter: „Man hört doch gar nicht, dass da etwas kaputt ist“. In der Tat war erst vor 15 Jahren, Anfang der neunziger Jahre, Hand an die Heidenreichorgel gelegt worden. Damals fand die für jede Orgel im Verlauf ihrer Geschichte notwendige Reinigung statt. Und es wurden einige Register im 1967 hinzugefügten III. Manual umintoniert. In den letzten Jahren waren, durch Trockenheit bedingt, Risse entstanden, die nicht nur am historischen Gehäuse sichtbar waren, sondern auch das Herzstück der Orgel getroffen hatten: die Windladen. Diese Risse hatten gravierende Folgen für die Klangbildung.

Einzelne Register vom I. und II. Manual konnten nicht mehr gespielt werden, da durch die undichten Windladen Töne ansprachen, die beim Spielen nicht erklingen sollten. Ein Beispiel: Zog man das Soloregister Viola di Gamba und drückte die Tasten c und e so klang der dazwischen liegende Ton d mit. Ein untragbarer Zustand. Der Farben – und Klangreichtum dieser Orgel konnte nicht mehr dargestellt und ausgenutzt werden.

Die Windstößigkeit war ein weiteres Problem dieser Orgel. Ließ man in den oberen Lagen in der rechten Hand einen Ton liegen und spielte im tiefen Bereich mit der linken Hand hintereinander kurze Akkorde, fing der Liegeton an zu schwanken.

Dritter Punkt war die Schwergängigkeit der Traktur, das Spielgefühl der Tasten. Koppelte man alle drei Manuale zusammen, ließ sich die Orgel nur sehr schwer spielen. Im ungekoppelten Zustand (jedes Manual für sich) spürte man, wie ausgespielt die Traktur war. Das kam zum einen durch den abgenutzten Filz unter den Tasten, andererseits durch zuviel Spiel der an den Enden der Wellenachsen angebrachten Stifte (s. Bild). Ein schwammiges Spielgefühl und ein erhöhter Tastentiefgang waren die Folge.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es sich bei den oben genannten Punkten natürlich nicht um eine Reinigung wie vor 15 Jahren handelte, sondern dass grundlegende technische Mängel vorhanden waren, die einer fachgerechten Reparatur und Renovierung bedurften. Nur so konnte eine der bedeutendsten und klangschönsten Orgeln in Bayern erhalten werden und weiterhin zum Lobe Gottes erklingen.

Das Projekt Heidenreichorgel, das mit 475.000 Euro veranschlagt war, ist jetzt im Februar 2007 mit der Wiedereinweihung durch Regionalbischof Wilfried Beyhl zu einem guten Abschluss gelangt und zu 90 % finanziert. Wir bitten Sie daher um weitere Spenden für die Renovierung der Heidenreich-Orgel. Vielen Dank.

Stadt -und Dekanatskantor Georg Stanek

Hier finden Sie mehr zur Geschichte der Orgel und zur Disposition.

„Die Heidenreichorgel in St. Michaelis ist etwas ganz Besonderes in der hiesigen Gegend; da müssen sie schon weit gehen, um etwas Vergleichbares zu finden. Sie ist wirklich eine der schönsten Orgeln, die ich kenne. (KMD Thomas Rothert, Orgelsachverständiger Bayreuth)

 

Foto: kb

Der
Orgelsachverständige Kircenmusikdirektor Thomas Rothert aus Bayreuth (links) und Stadt- und Dekanatskantor Georg Stanek (rechts) beim Pressetermin am 5. April 2006.

Die Orgel in der St. Michaeliskirche ist mit rund 4000 Pfeifen und 62 Registern die größte in Hochfranken, und sie gehört zu den bedeutendsten in Oberfranken, weil sie historisch besonders wertvoll ist. 1834 wurde sie von den Brüdern Georg Christian und Georg Adam Friedrich Heidenreich in der Tradition von Gottfried Silbermann (1683 bis 1753) gebaut. Foto: kb

Was wurde gemacht:

  • Die Windladen, das Herzstück der Orgel, wurden ausgebaut und repariert. Dazu war die Auslagerung der knapp 4000 Pfeifen nötig.
     

  • Die Windversorgung wurde durch neue Windkanäle verbessert, um einen stabileren Klang zu erreichen.
     

  • Der Spieltisch wurde komplett erneuert. Diese Maßnahme war insofern wichtig, da die Werte des Tastendruckgewichtes weit über der BDO – Norm (Bund deutscher Orgelbauer) lagen, d.h. der Organist musste im gekoppelten Zustand (alle Werke zusammen) pro Taste über 500 Gramm niederdrücken. Mittels verbesserter Hebelwirkungen wurden die Werte reduziert . Der neue Spieltisch ist im Übrigen so gestaltet, dass er sich organischer und dem Stil des Gesamtprospektes der Heidenreichorgel besser einfügt, als vorher.
     

  • Das Schwellwerk (III. Manual), das durch seine Klangfarben mit dem historischen Bestand nicht verschmelzungsfähig war und auf den Kirchenraum bezogen nicht die erforderliche Schwellwirkung zeigte, wurde durch ein neues, ebenfalls 17 Register umfassendes Werk ausgetauscht.

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Der Zeitplan und die Kosten
 

Zeit

Maßnahme

Kosten

   
Mai 2006-
Januar 2007
Renovierung der Heidenreichorgel von St. Michaelis 475.000 €
     
Hier können Sie spenden:

Evangelish-Lutherisches Pfarramt St. Michaelis
Maxplatz 6, 95028 Hof
Telefon: (0 92 81) 81 96 9-0
Fax: (0 92 81) 81 96 9-19
E-Mail: dekanat.hof@elkb.de

Stichwort: "Orgelrenovierung", 
Konto 380 228 528, Sparkasse Hof, BLZ 780 500 00 

Wir stellen selbstverständlich eine Spendenquittung aus!


Finanzierung

Rücklagen der Kirchengemeinde 100.000 €
Spenden und sonstige Eigenmittel   37.500 €
Stiftungen und Vereine   50.000 €
Oberfrankenstiftung 160.000 €
Kultusministerium     8.000 €
Gesamtkirchengemeinde (Kirchgeld)  119.500 €
  475.000
Heidenreich - Mörtschendeising
 
  • Bei Spenden ab 100 € erhielten Sie eine silberne Anstecknadel in Form kleiner Orgelpfeifen.
     
  • Naschen Sie für einen guten Zweck: die  "Heidenreichpralinen". Es gab sie in der
    Tourist-Information am Rathaus, Ludwigstr. 24.
    (schon die dritte Auflage!)
     
  • Zum Advent: Die Orgelkerze war für 4.90 € im Dekanat erhältlich.
     
  • Gebackene Orgelpfeifen waren auf dem Markt am Maxplatz zu kaufen (am Stand der Bäckerei Sommermann, vor der Sparkasse). Die Orgelpfeifen gab es als herzhafte Baguette-Spezialität oder als "Süße Pfeifen" mit leckerer Schokolade gefüllt.

    Bild rechts: Bäcker Sommermann und Stadt- und Dekanatskantor Georg Stanek
Bäcker Sommermann und Stadt- und Dekanatskantor Georg Stanek
nach obenWir berichteten in Wort und Bild von der Renovierung:

Wiedereinweihung der Heidenreich – Orgel am 4. Februar 2007

Neun Monate musste sie schweigen. Seit 4. Februar darf nun endlich wieder die größte Orgel im Nordoberfränkischen Raum zum Lobe Gottes erklingen: Die Heidenreich – Orgel. Doch bis es soweit war, gab es zu Beginn des Jahres noch einiges zu tun. Vor allem für die Mitarbeiter der Berliner Orgelbauwerkstätten Karl Schuke, denen an dieser Stelle ein großes Dankeschön gesagt werden soll, aber auch Respekt entgegengebracht werden darf. Denn allein im Januar setzten acht Mitarbeiter der Firma Schuke ihr Können und Wissen daran, dass die Orgel pünktlich zum Einweihungstermin spielbereit ertönen kann. In zwei Schichten, also rund um die Uhr, wurde die Technik instand gesetzt, die Windladen auf ihre Dichtigkeit überprüft, intoniert und gestimmt. Selbst in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar wurden noch bis um halb sieben in der Früh Feinheiten eingestellt.
Im feierlichen Gottesdienst verzauberte die Heidenreich – Orgel mit ihren barocken und frühromantischen Klängen die zahlreich erschienenen Besucher. Den Einweihungsakt sowie die Festpredigt hielt Oberkirchenrat Wilfried Beyhl aus Bayreuth. Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus konnten sich die Gäste noch einmal die Orgel in Form von Pfeifengebäck auf der Zunge zergehen lassen, um danach gestärkt an einer von Orgelbaumeister Ekkehard Fehl angebotenen Orgelführung teilzunehmen.
Ca. 4.000 Pfeifen, verteilt auf 63 Register, gespielt auf 3 Manualen und Pedal, dürfen jetzt wieder nach der technischen Optimierung die singende Gemeinde begleiten und die Palette der Orgelliteratur abdecken.
Ein Dank an all diejenigen, die durch ihre Spenden dieses Projekt ermöglicht haben. Ein Dank an die beteiligten Handwerkbetriebe, die verantwortlich sind für so manch Lasten tragenden Balken, spannungsgeladene Elektrokabel oder den passenden Farbanstrich. Ein Dank an den Orgelsachverständigen Herrn KMD Thomas Rothert, der durch seine Beratungen und konstruktiven Vorschläge zum Gelingen dieses Vorhabens beigetragen hat. Seine erste Reaktion beim Ausprobieren der einzelnen Register sei hier genannt: „Die Zielrichtung der Arbeiten war, alles gute Alte aufzuarbeiten und zu optimieren und in den neuen Registern in Qualität und Klangeigenschaft an dem guten alten Material anzuknüpfen. Dies ist hervorragend gelungen.“
Möge diese Orgel vielen Generationen musikalisch abwechslungsreiche Gottesdienste und Konzerte schenken, ihnen Freude mit auf den Weg geben, aber auch Trost und Zuversicht spenden.

Georg Stanek, Stadt - und Dekanatskantor (aus dem Gemeindebrief St. Michaelis, Nr. 1/2007)

Seit 20. Oktober 2006 sind alle 12 Windladen der Heidenreich – Orgel wieder an Ort und Stelle. In einer nichtalltäglich zu sehenden Aktion wurden die Laden (Einzelgewicht zwischen 80 und 130 kg) mittels einer Seilwinde vom Kirchenboden auf die 2. Empore gezogen und von dort aus weiter ins Orgelinnere geschafft und eingebaut. Die neuen Schwellwerkswindladen sind auf einer eigens dafür vorgesehenen Stahlkonstruktion im 2. Stockwerk der Orgel angebracht. Am 30. Oktober kam die 3. Lieferung bestehend aus Schwellwerksgehäuse, Holzpfeifen und etlichen Mechanik – und Technikteilen. Die Montagearbeiten laufen seitdem auf vollen Touren, denn Mitte Dezember soll mit der Intonation, also dem Einstimmen der ca. 4.000 Pfeifen begonnen werden.   Georg Stanek

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04. September 2006: Stand der Orgelrenovierung

„Nun, Herr Kantor, wie geht es denn der Orgel?“ wird man in letzter Zeit des öfteren gefragt. Hier die Antwort:

Seit 15. Mai diesen Jahres ist die Heidenreichorgel ausgebaut. 8 der 12 Windladen fanden den Weg nach Berlin zur dort ansässigen Orgelbauwerkstätte Karl Schuke. Mit bei dieser Ladung waren „nur noch“ 3.000 Pfeifen und etliche Hundert Klein – bzw. Großteile der Mechanik. Seither hat sich einiges getan. Bei einer Sitzung Mitte Juni, bei der neben Dekan Günter Saalfrank, dem Orgelsachverständigen Herrn KMD Thomas Rothert, die Herren Orgelbaumeister Schulz und Fehl, auch Herr Dr. Könner vom Landesamt für Denkmalpflege (München) anwesend waren, wurden die weiteren Schritte für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der historischen Orgelsubstanz besprochen.

Der aktuelle Stand sieht wie folgt aus:

Die Windladen sind größtenteils schon mit Leim ausgegossen, bzw. größere Risse mit neuen Holzstücken ausgespant. Die Arbeiten am neuen Schwellwerk laufen in vollem Gange. Hier ist noch die Frage der Statik zu klären, da das neue Schwellwerk insgesamt zwei Tonnen wiegt (zum Vergleich: das alte SW wog gut eine Tonne!)
Die Anlage des neuen Spieltischs konnte Mitte Juli gelöst werden, da es hier über 10 Varianten gab, aber nur eine realisierbar ist. Alles in allem verlaufen die Arbeiten am Instrument aber auch die Gespräche und Beratungen mit der Firma Schuke zur Zufriedenheit. Ende Oktober/ Anfang November sollen die Montagearbeiten schließlich beginnen und dann wird es noch einmal spannend werden. Georg Stanek

15. Mai 2006: Die Heidenreichorgel geht auf Reisen - mehr als ein paar Koffer nach Berlin
 

4000 Pfeifen im Groß- und Kleinformat, aus Holz und Metall wurden in der Woche nach dem 15. Mai 2006 abgebaut und verpackt.

Links oben: Ein größerer Umzug - zigtausend Teile müssen mit. Unten links: Die abgeräumte Windlade auf der normalerweise die Pfeifen stehen.
 

Unten: Des Pudels Kern oder das Herzstück der Orgel: Die Windlade von unten gesehen, bereit zum Abtransport zur Firma Karl Schuke in Berlin.

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März 2006: Was hat sich seit vergangenem Herbst in Sachen Orgel getan?

In Zusammenarbeit mit dem Orgelsachverständigen Herrn KMD Thomas Rothert aus Bayreuth beschloss der Kirchenvorstand von St. Michaelis, die Orgel technisch, wie auch klanglich zu optimieren. Daraufhin wurden drei Angebote verschiedener Orgelbaufirmen zu dringend notwendig gewordenen Reparaturmaßnahmen eingeholt.
Nach eingehender Überprüfung und Vergleichen der Angebote vergab der Kirchenvorstand in seiner letzten Sitzung Ende Januar den Auftrag an die Firma Karl Schuke aus Berlin, eine renommierte Orgelbauwerkstätte, die auch im Umkreis von Hof (Naila und Bayreuther Schlosskirche) Orgeln gebaut hat.

Was ist im Einzelnen vorgesehen?

  • Die Windladen, das Herzstück der Orgel, müssen ausgebaut und repariert werden. Dazu ist die Auslagerung der knapp 4000 Pfeifen nötig.

  • Die Windversorgung wird durch neue Windkanäle verbessert, um einen stabileren Klang zu erreichen.

  • Der Spieltisch wird komplett erneuert. Diese Maßnahme ist insofern wichtig, da momentan die Werte des Tastendruckgewichtes weit über der BDO – Norm (Bund deutscher Orgelbauer) liegen, d.h. der Organist muss im gekoppelten Zustand (alle Werke zusammen) pro Taste über 500 Gramm niederdrücken. Mittels verbesserter Hebelwirkungen sollen die Werte reduziert werden. Der neue Spieltisch wird im Übrigen so gestaltet, dass er sich organischer und dem Stil des Gesamtprospektes der Heidenreichorgel besser einfügt, als es jetzt der Fall ist.

  • Das Schwellwerk (III. Manual), das durch seine Klangfarben mit dem historischen Bestand nicht verschmelzungsfähig ist und auf den Kirchenraum bezogen nicht die erforderliche Schwellwirkung zeigt, wird durch ein neues, ebenfalls 17 Register umfassendes Werk ausgetauscht.

Die Heidenreichorgel in der Hofer St. Michaeliskirche gehört zu den größten und historisch interessantesten Instrumenten in Oberfranken, deren Bedeutung zur Erhaltung und Pflege verpflichtet. Zu ihren Aufgaben zählen zum einen das Begleiten der singenden Gemeinde und die musikalische Ausgestaltung im Gottesdienst, und das auf unterschiedlichste und stilistisch vielfältigste Art und Weise. Dazu braucht es ein technisch zuverlässiges Instrument. Zum anderen ist es für den Konzertbereich ebenfalls wichtig, dass sich eine Orgel wie diese, unter dem spieltechnischen wie auch klanglichen Aspekt gesehen, in einwandfreiem Zustand befindet. Damit das Projekt Heidenreichorgel, das mit 450.000 Euro veranschlagt ist, nicht Zukunftsmusik bleibt, sondern schon bald für Sie hör – und erlebbar wird, bitten wir Sie um Spenden zur Unterstützung der Renovierung unserer Orgel. Vielen Dank. (Georg Stanek)

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